Presse - Informationen
BUND
Riesa Pressemitteilung 2012-10-29
OB Töpfer belügt Wählerschaft in Riesa
Enteignung
in Riesa?
Seit Dezember
2006 begehrt das Elbe Stahlwerk Feralpi
eine Häuserzeile von Anwohnern
samt Staatsstraße S28, weil
diese Nachbarn seit Produktionsbeginn
im Jahr 1994 Sturm laufen bei allen
erdenklichen Behörden und sich
über die Umweltverschmutzungen
(diffuse Austritte, übler Gestank,
Dioxinüberschreitungen) des Werkes
beschweren. Es gab zwei Stilllegungsverfügungen
in diesen Jahren gegen dieses Werk.
Sogar die Staatsanwaltschaft ermittelte
mehrfach über 10 Jahre hinweg,
und die Ermittler wunderten sich,
dass der Betrieb 1999 nicht stillgelegt
wurde, wie es ein Vertrag zwischen
Feralpi und dem Freistaat eigentlich
vorsah.
Das
Werk beauftragte die Stadt Riesa im
Sommer 2007 zu vermitteln. Die Verwaltung
sollte in Gesprä-chen sondieren,
ob die Bürger weg wollen. Dies
wurde von den meisten Grundstückeigentümern
verneint.
Trotz der Verneinung unterzeichneten
drei Monate später die Oberbürgermeisterin
der Stadt Riesa, Gerti Töpfer,
und der italienische Firmenchef des
Stahlwerkes, Giuseppe Pasini, einen
Notarvertrag am 24.10.2007. Dieser
beinhaltete den Ankauf der Grundstücke
und den Abriss der Häuser für
insgesamt ca. € 3000000 und nach
dem Abriss den Weiterverkauf an das
Werk für ca. € 260000. Für
dieses Umzusetzen sollen der §165
BauBGB (Enteignungsparagraph) angewandt
werden. Die Grundstückseigentümer
sollen nur den Zeitwert bezahlt bekommen.
Trotz anwaltlicher Wehr der Bürger,
gibt der Stadtrat eine Machbarkeitsstudie
für € 24000 in Auftrag,
die dieses Vorgehen rechtlich prüfen
und unterstützen soll. Hier benutzte
man Steuergelder zur Planung für
private Interessen! Aber dennoch stellte
im Sommer 2008 die TU Berlin fest:
„dass
die Maßnahme die privatwirtschaftlichen
Interessen der Elbe Stahlwerk Feralpi
GmbH an der Bereitstellung der Teilfläche
an der Paul-Greifzu-Straße zur
Errichtung des Logistikzentrums zu
sehr im Vordergrund stehen und die
Maßnahme damit faktisch zu einer
privatrechtlichen Enteignung würde.“
Den Hauseigentümern wird von
der Oberbürgermeisterin persönlich
in einem Gespräch dieses Ergebnis
übermittelt. Den Anwohnern und
in der Öffentlichkeit wird dieses
Ergebnis etwas anders dargestellt.
Trotzdem beschließt der Stadtrat
für dieses Gebiet am 12.11.2008
als nächsten Schritt ein neues
Entwicklungsgebiet „Werkstadt
Riesa-Gröba“ in dem wieder
dargestellt wird, dass diese historische
Straße als Gemengegelage entschärft
werden soll, d.h. die Anwohner sollen
schon wieder weg. Dafür hat die
Stadtverwaltung € 64000 übrig,
und wieder zahlt der Steuerzahler
für private Interessen! Zum Einsatz
bei diesem Abriss sollen Fördergelder
aus dem EFRE-Fonds benutzt werden.
Ein Ende ist nicht abzusehen! Aber
die Bürger wehren sich weiter!
Jan Niederleig
BUND Regionalgruppe
für eine lebenswertere Umwelt
Riesa
Paul-Greifzu-Str.13
01591 Riesa
Tel: 03525/735258
Fax: 03525/510968
E-Mail: bi_fuer_lebenswert.umwelt@freenet.de
www.dioxinskandal-riesa.de