Sächsische Zeitung 18. Februar 2023

Riesa: Stahlwerk zahlt höheren Preis für Grundstücke

Nach Flächenverkäufen der Stadt an das Stahlunternehmen Feralpi hatte es Kritik gegeben. Doch es fließt offenbar mehr Geld als bislang bekannt.


Von Eric Weser

Das Stahlunternehmen Feralpi hat Grundstücke von der Stadt Riesa offenbar zu höheren Preisen gekauft als bisher bekannt: So seien für das Eckgrundstück an der Paul-Greifzu-/Haldenstraße 75 Euro je Quadratmeter bezahlt worden, teilte das Unternehmen bereits am Donnerstag mit.

Die Stadt Riesa bestätigte am Freitag rund 50.000 Euro höhere Einnahmen durch die Verkäufe an das Stahlunternehmen, als zuletzt von den städtischen Gremien beschlossen worden seien.

Dort hatten die Stadträte Ende Januar dem Geschäft mit Feralpi zugestimmt. Für die in Summe rund 10.000 Quadratmeter sollte das Stahlunternehmen nach Angaben aus den Beschlussunterlagen etwas mehr als 200.000 Euro zahlen.

Nachverhandlungen beim Notartermin

Beim Notartermin zwischen beiden Seiten, der dem Vernehmen nach vor wenigen Tagen stattfand, gab es laut der Stadt Nachverhandlungen. Dabei wurde das Grundstücksgeschäft auch dahingehend verändert, dass Feralpi vorerst den einstigen Radweg nicht erwirbt. Im Gegenzug sei das Stahlunternehmen der Stadt bei dem Eckgrundstück Greifzu-/Haldenstraße entgegengekommen.

Feralpi bestätigte das. Vom Tisch ist ein Kauf der ehemaligen Radwegflächen für den Betrieb aber anscheinend nicht: Für das Radweggrundstück solle demnächst über eine Kaufoption verhandelt werden, hieß es am Freitag von Feralpi.

Die von den Stadträten beschlossenen Grundstücksverkäufe an das Stahlunternehmen hatten diese Woche Kritik vom Bürgerverein Riesa 2018 nach sich gezogen. Die Gruppierung um Anwohner Jan Niederleig hatte die Verkaufspreise als zu niedrig kritisiert.

Stützmauer soll saniert werden

Feralpi benötigt die Flächen nach eigenen Angaben zur Abrundung des Werkgeländes. Neben der Investition in den Flächenkauf plant der Betrieb in absehbarer Zeit auch bauliche Maßnahmen auf einigen der neu erworbenen Areale: So soll die Stützmauer entlang der Industriestraße saniert werden. Für das Vorhaben rechnet Feralpi mit Kosten von etwa 120.000 Euro. Die Sanierung solle innerhalb der nächsten drei Jahre umgesetzt werden. Auf der Stützmauer steht auch die Dampftrasse, die das Stahlwerk mit dem Heizkraftwerk der Stadtwerke beziehungsweise dem Goodyear-Reifenwerk verbindet. (SZ/ewe)