Pressemitteilung
- 24. März 2009
BUND fordert: Schluss mit der
Verharmlosung bei Feralpi in Riesa.
Derartige Brandkatastrophen können
hochgiftige Dioxine freisetzen
Landesverband Sachsen e.V.
Schon wieder eine schwerwiegende Havarie
bei Feralpi und im gleichen Atemzug
wird der Bevölkerung versichert,
dass keine Gefahr für die Gesundheit
bestehe oder bestanden habe. Für
den Landesvorsitzenden des Bund für
Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Sachsen ist das ein weiteres Beispiel
für eine skandalöse Verharmlosung
der Ereignisse, die zu berechtigten
Zweifeln an der Qualifikation der Verantwortlichen
Veranlassung geben.
Anstatt
zu prüfen, ob und in welchem Ausmaß
bei dem Brand Dioxine freigesetzt wurden,
versucht man offenbar in aller Eile,
die Spuren des Schadens zu beseitigen
und trotz Absatzschwierigkeiten und
Kurzarbeit die Produktion so schnell
wie möglich wieder anzufahren.
Werksleiter Schäfer hat selbst
zugegeben, dass die verbrannten Stromleitungen
PVC-ummantelt waren. Wo PVC verbrennt,
entstehen Dioxine. Also wäre zunächst
einmal zu untersuchen, wie stark der
Kabelkanal und die Umgebung verseucht
sind und welche Sicherheitsvorkehrungen
zum Schutz der dort eingesetzten Mitarbeiter
zu treffen sind.
Durch
den unerwarteten Stromausfall standen
die Produktionsanlagen inklusive Schmelzofen
schlagartig still. Die so hoch gepriesene
Absaugung und Filterung der beim Schmelzen
des Schrotts entstehenden Schadstoffe
(hochgiftige Dioxine, Furane, Schwermetalle,
Feinstaub und Grobstaub) war damit außer
Funktion gesetzt und die Giftstoffe
konnten sich ungehindert in der Halle
und damit auch nach außen ausbreiten.
Auch hier gebietet der Schutz der bei
Feralpi beschäftigten Mitarbeiter
eine flächendeckende Beprobung
der Halle und des Werksgeländes
auf Schadstoffe und ggfs. eine professionelle
Dekontaminierung durch geschulte Fachfirmen.
In wieweit die Zerstörung des Kabelkanals
durch Schlacke auf grobe Fahrlässigkeit
zurück zu führen ist, dürfte
seitens der Aufsichts- und Genehmigungsbehörden
sowie der Staatsanwaltschaft zu klären
sein.
Hans-Udo Weiland
BUND Sachsen e.V.
Landesvorsitzender
Fon (03423) 60 84 24
weiland@bund-sachsen.de
|